Die Haslacher Ranzengarde
Wer kennt in den schwäbisch-alemannischen Narrenburgen die Haslacher "Fäßlemänner" nicht - die traditionelle Ranzengarde, welche im Jahr 2026 auf ihr 150jähriges Bestehen zurückblicken wird?
Überall, wo die Ranzengardisten auftreten, werden sie wegen ihrer originellen "Uniform" von jung und alt mit großer Heiterkeit begrüßt. Die mit Hellebarden bewaffneten und in Fässer steckenden Gardisten sind eine einzigartige närrische Truppe, auf die Haslach mit Recht stolz sein kann. Die Holzfässer sind übrigens mit einem Hahn versehen. Im Inneren des Fasses befindet sich ein Behälter, der meistens mit Wermut gefüllt ist. Zur närrischen Erquickung des Narrenvolkes drehen die Ranzengardisten zuweilen den Hahn am Fassbauch auf und schenken Kostproben aus.
Als Kopfbedeckung tragen die Ranzengardisten einen spitz zulaufenden Tschako, der ein wenig an einen mittelalterlichen Magierhut erinnert. Ursprünglich war der Tschako in den Farben Weiß und Rot gehalten, heute weisen die närrischen Spitzhelme der Ranzengardisten auch noch lustige Zeichnungen in anderen Farben auf. Eine weiße Halskrause, ein weißer Fassdeckel aus Pappe, weiße Hosen und schwarze Schaftstiefel sowie weiße Manschetten und Handschuhe vervollständigen die "Uniform" der Ranzengardisten. Zur närrischen Aufmachung der Ranzengardisten gehört natürlich auch eine schöne lange Holznase.
1876 zum ersten Mal „offiziell“ unterwegs, in den Wirren des 1. Weltkrieges zunächst verloren gegangen und 1929 wieder gegründet besteht die Truppe um Kommandant Frank Klausmann heute aus 26 aktiven und 6 passiven Ranzengardisten.
Auszug aus dem Vereidigungszeremoniell der Ranzengarde:
...möge die Ranzengarde auch weiterhin Zeuge sein, der ruhmvollen Tradition der Narrenstadt Haslach, so daß der alte Spruch noch gelte:
Und später noch – in fernen Tagen
mögen sie den Enkeln sagen
„Das Schönste was ich jemals sah
die Ranzengard von Hasela!“